Hart am Oettinger Forst liegt das Dorf Erlbach. Sein Name weist auf eine hochmittelalterliche Ortsgründung hin. Die frühe Ausdehnung der Siedlungsstelle führte zu dem Doppelnamen Ober-Erlbach (das heutige Erlbach) und Nieder-Erlbach, das zu Niederhofen wurde und heute ein Kirchdorf ist. Erlbach und Niederhofen wurden 1972 in die Stadt Oettingen eingegliedert. Kirchlicher Mittelpunkt für beide Stadtteile ist die von 1730 bis 1740 in Niederhofen errichtete Kapelle. Sie enthält eine im Stuck dieser Zeit ausgeführte Decke und eine Darstellung der fünf Wundmale Christi, Bandwerk- und Akanthusschmuck. Auch der 1730 geschaffene Altar zeigt die fünf Wundmale Christi, flankiert von zwei im unteren Drittel kannelierten Säulen. Im Antependium sind drei Gemälde: Noli me tangere, Beweinung Christi und Apostel Thomas, dazu eine alleinstehende Muttergottes mit Kind.
Die fünf Heiligen Wunden Christi sind die Male, die nach der Darstellung der Kreuzigung Christi in Kreuzform angeordnet sind: Am Balken links und rechts, sowie am Kreuzfuß die Nagelung, am Kreuzhaupt das von der Dornenkrone verwundete Haupt, und im Zentrum das vom Soldaten Longinus durchbohrte Herz Jesu, die Seitenwunde. Wiedergegeben sind nur Hände und Füße mit den Stigmata, die Dornenkrönung wird durch die Krone selbst, das Antlitz nach Art des Turiner Grabtuchs oder des Schweißtuchs der Veronika oder als anderes Kopfbild dargestellt, der Todesstoß durch das Heilige Herz Jesu, das Herz etwa im Strahlenkranz, von einer Lanze durchbohrt, oder durch die klaffende Seitenwunde mit dem tropfenden Heiligen Blut Jesu. Die Verehrung der heiligen fünf Wunden geht auf die Bibelstelle „durch seine Wunden sind wir geheilt“ (Jes 53,5) zurück, und findet ab dem 15. Jahrhundert einen Aufschwung, sie sollte vor einem unvorhergesehenen Tode schützen.